Gudrun Syga erfuhr bereits in frühen Jahren durch ihren Vater, Rudolf Zorn, Maler und Stuckateur, eine Förderung ihrer Begabung. Schon im Alter von vier Jahren hielt sie innere und äußere Eindrücke mit Stift und Pinsel fest. Heute kann die Schülerin von Irmgard Biernath auf ein komplexes Repertoire an virtuos ausgeführten, traditionellen Techniken und Malweisen zurückgreifen, die sie gerne in einen Kontext zur Moderne stellt. Ihre Arbeitsmaxime ist die Ästhetik. Dabei verwendet sie vorwiegend gebrochene Farbnuancen. Ihre Lieblingsfarbe Weiß bezeichnet eher einen Zustand und steht im Gegensatz zu den Tertiärfarben für Reinheit, suggeriert zudem ein Lichtempfinden, strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Der Farbton Weiß ist fester Bestandteil ihrer Bildsprache und ist geschickt in Kontrast zur Farbigkeit eingesetzt.
Das Sujet Sygas ist die Musik. Seit 2011 widmet sie sich der uralten, engen Verbindung von Ton und Farbe. Die Werke zu diesem Bilderzyklus entstanden in der Technik Pastell, entsprechend der Vergänglichkeit von Tönen. Farbe und Pigmente werden trocken in mehreren Schichten auf den Malgrund aufgebracht; im weiteren Bildprozess zeigen sich beim Verwischen der feinen Kreiden immer wieder neue, faszinierende Farbkonstellationen. In spontan gestischer Strichführung werden Linien aus Graphit und Kreide in den Malgrund eingeschrieben. Einige laufen über ihn hinweg, andere entstehen durch Kratzen in darunterliegenden Farbschichten. Bögen, Punkte und Farbbereiche sind grafische Elemente im Malerischen. Sie setzen Akzente, lassen Form und Bewegung im Bild erkennen und werden zu figurativen Ausgangspunkten für imaginäre Gebilde. Die fertige, matt samtene Bildoberfläche der Pastelle ist einzigartig und charakteristisch für diese Technik. Dabei geht Sygas Malweise über den figürlichen Malstil hinaus bis hin zur Abstraktion.
Kunsthistorische Bezugspunkte ihrer Arbeiten bilden Kompositionen aus mehreren Epochen, von Barock und Klassik über Romantik und Moderne bis hin zur Zusammenarbeit mit Musikern unserer Zeit. Um der Vielseitigkeit Ausdruck zu verleihen, bezieht die Künstlerin Stilelemente aus verschiedenen Epochen in ihr Schaffen mit ein, ebenso wie Details aus dem Leben der jeweiligen Komponisten oder auch Textauszüge aus Lyrik, speziell Sonetten.
Konzertimpressionen zählen zu den äußeren Bildern und sind figürlich ausgeführt. Neben diesen äußeren Bildern variieren die Malereien zu den abstrakten Bildern in vielfarbigen Kompositionen. Sie entstehen aufgrund verschiedener Emotionen intuitiv beim Hören von Musik. Synästhesie nennt es die Fachsprache, wenn sich zwei Sinne verbinden und – wie in diesem Fall, Auge und Ohr gleichzeitig reagieren und daraus Neues hervorgeht, Musik und Malerei sich zu einem Gesamtkunstwerk verbinden.
Die ausdrucksstarken, tiefgründigen Bilder Gudrun Sygas, zum einen in stilistischer Figuration, zum anderen in symbolischer Darstellung ziehen den Betrachter in ihren Bann und lassen ihm Raum zur eigenen Interpretation. Gegenständlichkeit in der Formgebung oder Abstraktion auf das Wesentliche – die Malerin will sich nicht festlegen und der Kunstfreund darf von ihrer Wandlungsfähigkeit profitieren und ihre Vielfältigkeit genießen.
Hermenegild Peiker
Kunstmaler, Augsburg
Geboren in Mainz – lebe und arbeite ich in meiner Geburtsstadt
Staatsangehörigkeit: deutsch
Familienstand: verheiratet
1996 Aufgabe des Brotberufes
Erste Förderung und Grundausbildung in Malerei und Techniken:
erfolgten durch meinen Vater, Rudolf Zorn, Maler und Stuckateur (Dom St. Martin, Kirche St. Peter) bereits ab meinem vierten Lebensjahr
Umfangreiche künstlerische Studien bei:
Irmgard Biernath, Bildhauerin und Kunstpädagogin
Studienreisen:
u.a. nach Österreich, Südfrankreich, Spanien, Italien, Norwegen, Dänemark, Norddeutschland, insbesondere Sylt
Maltechniken:
Pastell, Graphit, Gouache, Aquarell mit Tuschefeder auf handgeschöpftem Japanpapier, Öl, Vergoldungen, vornehmlich auf Holz
Mitgliedschaften:
Kunstverein Eisenturm Mainz e.V. ,
Kunstverein Ingelheim e. V.,
Rheingau Musik Festival e.V.
Öffentliche Ankäufe:
2016 Stadt Mainz
2017 Städtische Kunstsammlung, Ingelheim am Rhein
2020 Städtische Kunstsammlung, Mainz
Meine Arbeiten werden in Einzel – und Gruppenausstellungen sowie in verschiedenen Kunsthandlungen/Galerien gezeigt; sie befinden sich in zahlreichen Sammlungen.
Mit diesem Begriff wird sowohl das Material als auch das hergestellte Bild bezeichnet. Pastellmalerei lässt grundsätzlich alle Möglichkeiten des Zeichnens wie auch der Malerei zu.
Bei dieser Technik werden Pigmente trocken, in mehreren staubigen Schichten auf Malgründe wie spezielle Papiere und Leinwand aufgetragen. Durch das Verwischen von Farbübergängen mittels der Finger oder dem Torchon entstehen bezaubernde, neue Farbkonstellationen. Die Haltbarkeit der Farbe ist auf rauer Oberfläche, speziell Ingrespapier oder grober Leinwand am höchsten.
Die Kreiden enthalten gewollt oftmals nur ein Minimum an Bindemitteln und zerfallen bei Berührung mit dem Pinsel bereits zu Staub. Das Pastell zeichnet sich insbesondere durch eine wunderbar samtige Bildoberfläche aus, erscheint zart und anmutig. Aufgrund der Empfindlichkeit der Farben wird das Bild nach Fertigstellung mit Fixativ behandelt und kann im Schattenrahmen gezeigt werden. Berühmte Vertreter der alten Technik sind Edgar Degas, Eduard Manet und Pablo Picasso.
Das Aquarell ist so alt wie die Malerei selbst; bedenkt man, dass bereits die Höhlenbilder unserer Urahnen in prähistorischer Zeit mit wasserlöslichen Erdpigmenten gemalt wurden.
Diente das Aquarell noch Mitte des 15. Jahrhunderts ausschließlich dazu Entwürfe , Studien und Skizzen zu kolorieren, so sah als erster Albrecht Dürer schon damals diese Technik als eigenständiges Ausdrucksmittel an, was er in seinen Tier- und Pflanzenstudien, Stadtansichten und Landschaften bewies. Er sollte über einen längeren Zeitraum der Einzige sein.
Im 18. Jahrhundert war es insbesondere William Turner, der das Aquarell der Ölmalerei gleichstellte -Form, Farbe und Licht vereinte und so mit seinen eindrucksvollen Bildern maßgeblich die Moderne beeinflusste.
Ebenso wegweisend sind die bezaubernden Landschaftsaquarelle von Paul Cezanne für die Malerei des frühen 20. Jahrhunderts zu sehen.
Ausführung zu Aquarellen von Dr. Keim
Die wasserlösliche Farbe besteht aus grob gemahlenen Pigmenten, versetzt mit dem weißen Pigment der Kreide und dem Bindemittel Gummi arabicum.
Gouache kann pastos in Schichten oder lasierend auf Malgründe wie Papier, Karton und Leinwand vermalt werden. Das getrocknete Bild besticht mit samten matter Oberfläche.
Gouache Malerei geht bereits ins frühe Mittelalter zurück und fand Anwendung in der Buchmalerei, Kulissen- und Dekorationsmalerei.
Im 15. Jahrhundert entdeckten berühmte Maler wie Tizian, Raffael und Dürer diese Technik für Studien und Entwürfe, untermalten gerne ihre Ölbilder mit Gouache.
Zu den bedeutenden Künstlern der modernen Gouache Malerei zählen Henri Matisse, Marc Chagall, Paul Wunderlich und Otto Müller.
Das Malen in Öl ist bereits seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Vorreiter der neuen Maltechnik und letztendlich auch bekannt für deren Entwicklung und Verbreitung war zu späterem Zeitpunkt vor allem Jan van Eyck.
In Farbbrillanz und Haltbarkeit sind Ölgemälde unübertroffen. Die Pigmente werden mit trocknenden Ölen, Lein-, Walnuss- oder Mohnöl, die als Bindemittel dienen, angerieben und auf Bildträger wie Leinwand oder Karton aufgetragen. Sikkative und Harze sind weitere Zusätze mit denen die Farbe eine besondere Leuchtkraft und Beständigkeit erhält. Spezielle Malmittel oder Balsam-Terpentinöl verbessern die Streichfähigkeit der Farbe.
Ihre Anwendung findet die Ölmalerei hauptsächlich bei Porträt-, Landschafts-, Stillleben- und Genremalerei. Nach Trocknung und Aushärtung der Farbschichten, etwa nach einem Jahr, kann das Gemälde mit einem schützenden Firnis überzogen werden.
Seit der Herstellung von Tubenölfarbe ist die am häufigsten ausgeführte Technik die Alla-prima-Malerei („aufs erste“). Nach dem Mischen der Farbe auf einer Palette kann sie sofort auf den Bildträger an vorbestimmter Stelle verbracht werden.
In der Nass-in-Nass-Technik, einer Variante der Primamalerei, galt Cézanne als herausragender Meister.
Im Gegensatz hierzu steht die althergebrachte Schichtenmalerei, eine Lasurmalerei mit Untermalung. Diese Version fand beispielsweise im niederländischen Barock und in der italienischen Renaissance ihre Höhepunkte.
Die künstlerische Zeichnung ist in der Regel eine Freihandzeichnung, die monochrom und auch farbig sein kann.
Das gewählte Motiv wird mehr oder weniger in vereinfachter Weise mit Linien und Strichen dargestellt, die um einen räumlichen Eindruck zu erzeugen mit Schraffuren ergänzt werden kann.
Heute sind die Grenzen für eine Zeichnung durch den Einsatz zahlreicher, auch lavierender Mischtechniken nicht immer eindeutig zu ziehen. Die moderne Zeichnung ist geprägt durch die große Freiheit in der Wahl zeichnerischer Mittel.
Dem Kombinieren von Techniken und dem Aufzeigen der Vielfältigkeit in der Kunst habe ich mich im Besonderen verschrieben.
Die ersten eiszeitlichen Höhlenmalereien von Mammut, Pferd, Hirsch, wildem Eber und Bison, Tiere, die seit über 10.000 Jahren ausgestorben sind, in Rot-, Gelb-, Braun und Schwarztönen auf den Fels gebannt, entdeckte Don Marcelino nahe der nordspanischen Stadt Santander im Jahre 1868.
Die Farbmineralien in gepulverter Form wurden hierfür von den Eiszeitjägern mit Tierfett in Schalen verrieben. Bald wurden in aller Welt weitere Höhlen mit Malereien, Graffiti und Skulpturen entdeckt, wobei die bekanntesten Wandmalereien in Altamira und Lascaux von derartiger Schönheit und Vollkommenheit waren, dass Künstler wie Picasso, Miro, Kandinsky und Klee nachhaltig davon beeinflusst wurden.
Die älteste Hochkultur war die der Sumerer im Zweistromland. Sie kannten schon früh eine Bildschrift. Die Schriftträger der Bilder waren Tontafeln, der älteste Fund ist mit 3.300 v. Chr. beziffert. Ein zugespitztes Rohr diente als Griffel zum Einritzen von Zeichen in die Tontafeln, das führte zum Übergang der Bild- zur Schriftsprache, so entwickelte sich die Keilschrift. Etwa eine Million Tontafeln wurden gefunden, die uns mit der Geschichte und dem Leben des Vorderen Orient bekannt machen. Die wichtigsten Funde wurden im ehemaligen Assyrien gesichert. Die größte Bibliothek war die des Königs Assurbanipal (669-630 v. Chr.), der als ehemaliger Priesterschüler eine starke Bindung zur ethisch hoch stehenden Kultur summerisch und babylonisch besaß.
Der bekannteste Schriftträger Ägyptens war der Papyrus (3-4 m hoch), gewonnen aus der Papyrusstaude, die im Besonderen im Nildelta und in flachen Gewässern vorkam. Der dreieckige Stängel von einigen Zentimetern Dicke wurde in Stücke geschnitten und durch das Entfernen des Bastes wurde das helle Mark frei gelegt. Dieses wurde etwa in zehn dünne Lamellen gespalten und auf platter Unterlage nebeneinander gelegt, dann kreuzweise mit einer gleichen Schicht bedeckt. Danach wurde das Material mit einem Schlegel solange geklopft, bis die Teile sperrholzartig fest verbunden waren. Der Saft der Stängel diente hierbei als Bindemittel. Diese Technik der Papyrusherstellung reicht bis zum Jahr 3.000 v. Chr. zurück.
Rohstoff ist in der Regel der Bast der Papiermaulbeerbaumes, der in einer Lösung von Holzasche aufgeweicht und mit einem Klöppel so lange bearbeitet wird, bis der Bast sich in einzelne Fasern auflöst. Diese werden in einen Behälter mit Wasser suspendiert. Nunmehr wird mit einem Sieb, das abnehmbar in einem Rahmen untergebracht ist, aus der Bütte durch Eintauchen und Herausnehmen ein Teil der Fasersuspension geschöpft. Nach Ablauf des Wassers verbleibt auf dem Sieb ein feuchtes Papierblatt, das für den Trocknungsvorgang abgenommen wird.
Dieses Schöpfsieb gelangte mit der Papiertechnik etwa 600 n. Chr. nach Japan. Hier wurde durch Zusatz von Pflanzenschleim aus der Wurzel des Abelmoschus manihot zur Fasersuspension die chinesische Technik verbessert.
Das Papier setzte sich schnell durch. Bereits im 2. Jahrhundert gab es in China Papiertaschentücher und 363 n. Chr. erschien die Pekinger Zeitung, die erst 1936 eingestellt wurde.
Bis heute wird die Tradition des handgeschöpften Japanpapiers fortgesetzt und viele der kleinen Familienbetriebe geben die alten Rezepturen aus Angst vor industrieller Fertigung nicht einmal an ihre Kinder weiter. Einmal im Jahr werden die vorgelagerten Inseln Japans von Einkäufern abgefahren um die Papiere zu erwerben und in den Handel zu bringen, wo es unter Anderem auch zur Herstellung von Schirmen, Kleidern, Fächern und Papierblumen verwendet wird.
Das von mir bevorzugte Japanpapier trägt den Namen Torinoko Kozu aus dem Rohstoff 100% Kozu, Blattgröße 56 cm x 76 cm, 180 g, pH-Wert 6,8.
Die besonderen Merkmale des Papiers liegen in der dezenten Faserigkeit und dem seidigen Glanz.
Ich verwende Tusche der Farbe schwarz, wasserfest, aus den Bestandteilen Fichtenruß und Hirschhorngallerte als Bindemittel sowie Zusätze von Moschus und Kampfer.
Außerdem sind nur feinste Aquarellfarben (nicht toxisch) der Firma Schmincke,
made in Germany, im Bild eingebracht.
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