Literatur

Erste Anfänge mit Stift und Papier

Öl auf Leinwand

18 x 24 cm

Das Schreiben

Gleichsam der Liebe zur Farbe und dem Malen weckten meine Eltern durch das Vorlesen aus Märchen- und Kinderbüchern schon sehr früh meine Neugierde und das Interesse am geschriebenen Wort.

Das Bild wie auch das Buch waren von Anbeginn feste Konstanten in meinem Leben.

Besonders spannend war es für mich die beiden Genres, Wort- und Bildkunst zu vereinen. Die authentischen Geschichten in die jeweilig passende Textform zu bringen und zu bebildern stellte mich immer wieder vor neue Herausforderungen, bei denen ich interessante Erfahrungen sammeln konnte.

2008 – 2010

„Das Leben und Schaffen
eines leisen Künstlers“

 

 

Anlässlich dem Ableben meines Vaters, Rudolf Zorn, entstand ein Buchprojekt über sein Leben und seine künstlerische Tätigkeit im Erhalt des Kulturgutes des Doms St. Martin und der Kirche St Peter in Mainz.

Tausend und eine Erinnerungen sowie umfangreiche Recherchen zu seinem vielfältigen Schaffen ließ ich in dieses Buch Werk einfließen, verbunden mit dem innigen Wunsch meinem Vater ein ehrendes Andenken zu bewahren.

Illustrationen in Pastell, Gouache und Grafit begleiten die textlichen Ausführungen und stellen wertvolle Zeitzeugnisse der Restaurationsarbeiten aus den 80er Jahren, insbesondere der Peterskirche dar.

Vorwort

Ich gehe durch meine privaten Räumlichkeiten und weiß, ich wandle hier – wie auch im öffentlichen Raum – auf den Spuren meines Vaters. Diese Räume beherbergen die Kunst meines Vaters und im Betrachten der geschaffenen Werke teilt sich mir die Aura des Künstlers mit.

Vorwiegend sind es Figuren aus dem kirchlichen Leben, gearbeitet in feinstem Alabaster. Ich schaue in das Antlitz einer Madonna, die in den Farben Ultramarin, einem hellen Kadmiumrot und Echt-Grün gemalt ist und deren Krone und Einfassung des Gewandes in Blattgold verziert leuchten. Lachende, verschmitzte Engelsgesichter blicken mich an und verströmen Geborgenheit, ganz wie ich sie in fernen, reichen Kindertagen empfand. Zwei Puppen – aus dieser längst vergangenen Zeit – fanden ihren Platz in einer dunkelbraun lasierten Holzwiege, die mein Vater für mich mit lustig bunten Blumenmotiven im Stil der Bauernmalerei versah. Seine Arbeitswerkzeuge erzählen mir, gleich seinen geschaffenen Arbeiten, von seinem Leben und künstlerischen Schaffen, als wären sie zu einem Teil seiner selbst geworden.

Ich fühle mich aufgehoben in seiner Kunst und in vielen schönen Erinnerungen, von denen ich in diesem Buch erzählen möchte.

Leseprobe

Ich sehe meinem Vater beim Zeichnen zu. Seine Hand, feingliedrig und sehr gepflegt hält den Stift, der weich über das Papier gleitet. Verschieden hohe Gräser biegen sich scheinbar im Wind, neigen sich der Erde zu – die Skizze zu einer Stuckbildhauerei nimmt Gestalt an. Ich schaue ihn an und sein Gesicht lächelt.

Gips, weiß und feinpulvrig wird Kelle für Kelle einem Papiersack entnommen und in eine tiefe Schale gegeben, kleine Staubwölkchen treiben davon. Mit Wasser vermischt entsteht eine homogene Masse, die sich nach abbinden wunderbar modellieren lässt, scharf und glatt, sehr präzise verarbeitet werden kann.

Mit kleinen Stuckeisen stemmt mein Vater Bildteile aus, an anderer Stelle wird Masse darauf gearbeitet. Die Vorstudie in Form der Zeichnung wird langsam greifbar und trocknet in einem sehr hellen Grauwert; das Stuckbild lebt durch den Kontrast von Licht und Schatten und ich mag es am liebsten unbemalt. Bis in die heutige Zeit ziert dieses Relief die Hauswand seines Auftraggebers und so mancher Spaziergänger nimmt es zum Anlass hier einen Augenblick zu verweilen.

2004 – 2005

„Sylt – Liebeserklärung an eine Insel“

 

Sylter Perlen

Vorwort

Sylt, dieses liebenswert Eiland hielt mich sofort gefangen, kaum hatte ich einen Fuß darauf gesetzt. So viele unterschiedliche faszinierende Gesichter auf kleinstem Raum vereint, ließen die Gefühle explodieren. Alles was uns nervt erscheint im Anblick dieser gewaltigen Natur winzig klein, banal und weit entfernt.

Sylt – faszinierend, geheimnisvoll und doch nah.

Alljährlich erreichen Ströme von Reisewilligen die Insel und zeugen von ungebrochener Beliebtheit!

Nachdem ich zwischenzeitlich viele interessante Landstriche kennenlernen durfte, weiß ich heute, das alles ist nichts im Vergleich zu diesem einmaligen Fleckchen Erde! In dieser ursprünglichen Landschaft fühlte ich mich von Anbeginn zuhause, gerade so, als wäre ich nach langem Suchen angekommen. Die Insel, mal rau, mal zärtlich, ist mir unendlich vertraut, nahezu seelenverwandt.

Sie mit meinen persönlichen Schilderungen und malerischen Impressionen, ergänzt durch kleine geschichtliche Einblicke, bewegen zu dürfen, ist mir ein besonderes Anliegen.

Am Morsumkliff

Leseprobe

Das Morsum Kliff in all seinen stimmungsvoll schimmernden Farben macht Lust auf Erdgeschichte!

Im Bereich der jetzigen Nordsee existierte vor über 10 Millionen Jahren ein tropisch warmes Meer. Zeugnis hierfür sind Fossilien in der ältesten zu Tage tretenden Schicht des Kliffs. Nachdem das Meer sich wieder zurückgezogen hatte, bildete sich der rostrote Limonit Stein als eisendurchsetzte Ablagerung eines ehemaligen Strandes. Im farblichen Gegensatz hierzu steht die jüngste Schicht, der Kaolinsand, der in gebrochenem Weiß beeindruckt. Die verschiedenfarbigen Erdschichten in deutlicher Schräglage traten an die Oberfläche, als mächtige Gletscher die ursprünglich übereinander liegenden Schichten zerbrachen.

Hier konnte man wahrlich zum begeisterten Hobbygeologen aufsteigen.

Wir wanderten durch die Morsumer Heide bis hin zur Abbruchkante des Morsum Kliffs. Zu unseren Füßen lagen die Erdschichten der letzten 10 Millionen Jahre, ein Zeitraum der nur schwer begreifbar für ein kurzes Menschenleben erscheint, im Grunde unfassbar ist. Bis heute wurden hier Tausende Versteinerungen schwarzer Glimmersteine ans Tageslicht gebracht.

Unser Blick schweifte über das Kliff zum zart Türkis schimmernden Wattenmeer bis hin zum Festland. Überwältigt beim Anblick dieser Natur versuchten wir das Wunder dieses Fleckchens Erde zu begreifen.

2001 – 2002

„Kulinarische Freuden – In Wort und Bild“

Vorwort

Angeregt durch umfangreiche Recherchen in der Familiengeschichte meiner Mutter und meines Vaters entstand ein Buchprojekt, das die Historie der Familien offenbart und einen wahren Schatz an alt überlieferten Rezepten ans Tageslicht beförderte. Meine Vorliebe für bestimmte Speisen geht zurück auf Gerichte aus meiner Kindheit, in der meine Mutter bodenständig, regional geprägt kochte und sich auch gerne mal in Rezepten aus der „Fränkischen und Schweitzer Kochkultur“ versuchte.

Meine Großeltern mütterlicherseits betrieben die renommierte Fischhandlung Balzer in zweiter Generation und für einige Jahre auch die beliebte, typisch gut bürgerliche Mainzer Speisegaststätte „Zum Specht.“ Meine Oma war auch Köchin mit Leib und Seele und ich liebte ihre Fischgerichte, stets fangfrisch und fantasievoll zubereitet, sodass meine Vorliebe für Fischgerichte nicht verwunderlich ist.

Mit beliebten Rezepten aus der Region Franken und der Schweizer Kochkultur, die zudem reichlich Abwechslung in unseren Speiseplan brachten, sind die Großeltern väterlicherseits vertreten.

Leseprobe

Die mithin schönsten Erinnerungen habe ich an die traditionell schwarz / weiße Buttercremetorte meiner Mutter, die sie nach dem Rezept meiner Oma mütterlicherseits herstellte, deren Torte wiederum aus den gleichen Zutaten entstand, die schon ihre Mutter verwendet hatte.

Sehr viel Zeit nahm die Herstellung des süßen Kunstwerks in Anspruch, und sehr viel Spaß hatten wir dabei! Jeder war am Gelingen der Torte beteiligt und hatte seinen speziellen Part zu erfüllen.

Meine Mutter begann mit dem Mischen der Zutaten für den Biskuitboden und mein Vater rührte den Teig, den ich anschließend kosten durfte. Auch das Zubereiten der Butter- und Schokoladencreme war Sache meiner Mutter und natürlich schleckten mein Vater und ich ausgiebig von so manchem Probierlöffelchen und sparten auch nicht an Lob. Das hatte schon mal zur Folge, dass auch ohne konkreten Anlass die leckere Torte auf den Tisch kam.

In die Zuständigkeit meines Vaters fiel das Bestreichen der zuvor geschnittenen Tortenböden mit Buttercreme, um schließlich nach dem aufeinander setzen die Schokoladencreme rundum aufzutragen. Die zurück gehaltene restliche weiße Creme füllte er in die Tülle der Tortenspritze und jetzt kam für uns endlich der lang ersehnte Augenblick – gemeinschaftlich begannen wir die Torte mit „ Punkt und Strich“ zu verzieren und ließen dem Anlass entsprechend fantasievolle Bilder entstehen.

Rezepte

Buttercremetorte schwarz / weiß

 

Biskuitboden

7 ganze Eier
250 g Zucker
60 g Butter
200 g Mehl
50 g Speisestärke

Die Eier und den Zucker zunächst über einem warmen Wasserbad schaumig schlagen. Anschließend kalt schlagen bis die Masse cremig geworden ist. Das Mehl und die Speisestärke auf die Eiermasse sieben und vorsichtig unterheben. Den Biskuitteig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform von 26 cm Durchmesser füllen und glatt streichen. Bei 190 ° im vorgeheizten Backofen 30–35 Min. backen. Nach dem Auskühlen den Biskuitboden zweimal quer Durchschneiden, sodass 3 Böden entstehen.

Buttercreme

1 halben Liter Milch
120 g Zucker
4 Eigelbe
40 g Speisestärke
300 g Butter
30 g Puderzucker

Die Milch mit dem Zucker zum Kochen bringen. Die Eigelbe und die Speisestärke mit 3 EL heißer Milch verrühren. Die Masse unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen in die kochende Milch einrühren, bis die Milch bindet. Unter kräftigem Rühren einige Male aufkochen lassen. Die Creme in eine Schüssel füllen, mit etwas Puderzucker bestäuben und erkalten lassen. Die Butter mit dem Puderzucker schaumig rühren und nach und nach in die abgekühlte Creme unterrühren.

Schokoladenbuttercreme

150 g Butter
1 viertel Liter Milch
2 kleine Eigelbe
25 g Speisestärke
125 g Zucker
30 g Kakaopulver
60 g Kuvertüre

Für die Creme die Butter schaumig rühren. Die Eigelbe und die Speisestärke mit 2 EL Milch verrühren. Die restliche Milch mit dem Zucker und Kakao aufkochen. Die angerührte Speisestärke unter ständigem Rühren zugeben und aufkochen. Abkühlen lassen und nach und nach unter die schaumige Butter rühren. Zuletzt die aufgelöste Kuvertüre kräftig unterrühren.

Zwei der fertigen Biskuitböden mit heller Buttercreme bestreichen. Einen Teil der Buttercreme zurückhalten. Die Torte oben und an den Rändern mit Schokoladenbuttercreme bestreichen. Den Teil der hellen Buttercreme in eine Tortenspritze füllen und die Torte je nach Anlass entsprechend verzieren.

Seezungenröllchen in Weißweinsauce
und kleinen ganzen Kartoffeln

Fischfond

1 Schalotte
1 Möhre
1 halber Lauch
EL Öl
weißer Pfeffer
1 Teelöffel Salz
3 Lorbeerblätter
125 ml Weißwein

Das Gemüse waschen, klein schneiden und in Öl andünsten. Die Gewürze und Kräuter dazu geben und alles mit Wein ablöschen. Einen halben Liter Wasser angießen und kurz aufkochen lassen. Den Schaum mit einer Kelle abheben. 20 Min. bei mittlerer Hitze ziehen lassen. Den Fond durch ein Sieb streichen und auf etwa die Hälfte einkochen lassen.

Weißweinsauce

2 Schalotten
50 g Butter
150 ml trocknen Weißwein
150 ml Schlagsahne
2 Eigelbe
Salz
Pfeffer aus der Mühle
1 Spritzer Zitronensaft

Die Schalotten schälen und klein würfeln. Die Butter im Topf erhitzen und die Schalotten glasig dünsten. Den Weißwein und die Schlagsahne hinzufügen und aufkochen lassen. Die beiden Eigelbe schlagen, in die Sauce geben und gut verrühren. Mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.

Seezungenröllchen

8 Seezungenfilets
Salz
weißer Pfeffer

Die Seezungenfilets waschen und gut trocken tupfen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Holzzahnstochern zustecken. 250 ml Fischfond aufkochen und die Fischröllchen in den Dämpfeinsatz des Topfes setzen. Zugedeckt etwa 10 Min. dämpfen. Die Fischröllchen entnehmen und auf dem Teller mit Weißweinsauce anrichten. Dazu schmecken kleine ganze Kartoffeln.

Fränkischer Kartoffelsalat

Zutaten

1 kg festkochende Kartoffeln
3 Zwiebeln
200 ml Boullion
1 EL mittelscharfer Senf
3 EL Leinöl
4 EL Weißweinessig
1 halben Bund frische Petersilie
Salz
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
100 g Speckwürfel
50 g Butter

Die Kartoffeln waschen, kochen, nach dem Erkalten pellen und in Scheiben schneiden. Eine Zwiebel klein hacken und unter die Kartoffeln mischen. Den Senf mit Öl und Essig gut verrühren, Salz, Pfeffer und die gezupfte Petersilie dazugeben. Die Salatsauce über die Kartoffeln gießen und gleichmäßig mischen. Den Kartoffelsalat 30 Min. ziehen lassen.

Die beiden übrigen Zwiebeln in Ringe schneiden und zusammen mit den Speckwürfeln goldgelb braten. Warm über den Kartoffelsalat verteilen und sogleich servieren.

Dazu passen gekochte Eier und ein frisches Bier.

Arme Ritter an Weinschaumcreme

(auch in der Deutschschweiz bekannt)

Füllung

4 altbackene Brötchen
etwas Milch zum Einweichen
Salz
Zucker

Teig
250 ml Milch
3 Eier
150 g Weizenmehl
2 EL Backöl

Füllung

Die Brötchen in dicke Scheiben schneiden. Die Milch mit etwas Salz und Zucker würzen und die Brötchen darin einweichen. Anschließend vorsichtig ausdrücken, sie dürfen nicht zu viel Flüssigkeit aufnehmen.

Teig

Die Eier verquirlen, die Milch angießen und das Mehl auf die Masse sieben. Etwas Salz dazu geben und die Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Den Teig ruhen lassen. Die Brötchenscheiben unter den Teig geben und das Öl in der Pfanne erhitzen. Den Teig in kleinen Küchlein schwimmend backen. Mit etwas Zucker bestreuen und heiß servieren.

Weinschaumcreme

4 Eigelbe
50 g Zucker
200 ml Weißwein
Saft einer halben Zitrone

Weinschaumcreme

Die Eigelbe mit Zucker, Weißwein und Zitronensaft in einen Schüssel geben und verquirlen. In einem Topf Wasser zu Kochen bringen und die Temperatur zurückschalten. Die Schüssel über das heiße Wasserbad hängen und die Eiermischung kräftig schlagen bis sie eine cremige Konsistenz zeigt. Vom Wasserbad nehmen und weiter schlagen bis sie abgekühlt ist. Die Creme schmeckt besonders gut zu Armen Rittern und natürlich auch als Nachspeise.